Am 24. April fand im Spiegelsaal der Gaststätte zur Weinau unsere Podiumsdiskussion zum Thema „Tourismus als Wirtschaftsfaktor“ statt. „Zittau kann mehr“ sieht beim Thema Touristische Entwicklung noch deutliche Potentiale, für Zittau selbst aber auch für die ganze Region. Angesichts der wirtschaftlichen Lage im Dreiländereck sind verschenkte Chancen geradezu fahrlässig. Dazu diskutierten Dr. Klaus Schwager (Chef O-See-Challenge und ZKM-Mitglied), Dirk Keil (Burgwart Oybin), Annette Scheibe (Geschäftsführerin Trixi-Park), Rüdiger Schaper (Geschäftsführer KIEZ Querxenland) und ZKM-Vorsitzender Thomas Zenker, es moderierte Lutz Günther.
Die positiven Auswirkungen des Tourismus werden häufig unterschätzt, weil sie sich nicht direkt im Stadtsäckel bemerkbar machten, sondern der ganzen Region dienten, machte Thomas Zenker klar. Gerade regionale Kreisläufe, die vielen Menschen – beispielsweise Vermietern, Bäckern oder Gastronomen – einen Verdienst ermöglichten, seien wichtig für eine Entwicklung der Oberlausitz. Davon profitierten auch viele Zittauer Betriebe, die ohne touristische Gäste viele Kunden verlieren würden.
Gerade in der Vermarktung sollte noch viel deutlicher die Oberlausitz als Ganzes dargestellt werden, forderten Rüdiger Schaper und Annette Scheibe. Das sei eigentlich normal – international werden Regionen insgesamt vermarktet und nicht einzelne lokale Höhepunkte. Besonders eindrucksvolle Ausflugsziele wie der Berg Oybin verlieren sich dann im bunten Allerlei, wenn jeder Anbieter, jede Kommune ihre eigene Strategie verfolge. Auf dem Podium herrschte Einigkeit, dass der Naturpark Zittauer Gebirge seine Potentiale insgesamt deutlich besser nutzen könnte. Die dazu geeigneten Organisationen existierten, müssten aber aktiver werden. Das erfordere gemeinsamen Nachdruck von Seiten der Kommunen.
Was also ist nötig? Kommunikation, Kooperation und viel mehr koordinierte Aktivitäten der Leistungsträger des Tourismus und der Kommunen. Dazu Entwicklung von neuen Angeboten und eine Qualitätsoffensive. Und aus Zittau? Kraft, Kreativität und eine Prioritätensetzung, die dem entspricht, was im Zittauer Haushalt steht: Tourismus ist ein Zittauer Schlüsselprodukt. Entscheidungen im Stadtrat und der Verwaltung sollten immer darauf geprüft werden, ob sie im Sinne einer Tourismusregion gefällt werden können.
Dr. Klaus Schwager führte Beispiele aus Regionen jenseits der Grenze an, die klar machten, dass dort vor allem Kooperationen Neuentwicklungen ermöglichten. Thomas Zenker ergänzte, dass vor allem solche innovativen Produkte geeignet wären, Fördermittel des Freistaats einzuwerben und die Tourismusstrategie Sachsen 2020 ohnehin fordere, regional im Sinne eines gemeinsamen Konzepts zu kooperieren.
Nach zwei spannenden Stunden hatten viele Gäste einen neuen Einblick ins Geschäftsfeld des regionalen Tourismus gewonnen. Sogar der Wunsch nach Fortsetzung der Gesprächsreihe wurde geäußert. Themenvorschlag: Bildung. Passt gut: Ein weiterer Schwerpunkt im ZKM-Wahlprogramm.

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Last Modified: April 27, 2014

2 comments on “Nachlese zum 2. Weinau-Talk

  1. Gregor Reach

    Vielen Dank für die Veranstaltung der beiden Weinau-Talks. Da ich mich noch nie zuvor mit Lokalpolitik beschäftigt habe, ermöglichten die beiden Diskussionsrunden Einblicke hinter die Kulissen des eingefahrenen Politikbetriebes der Stadt Zittau. Beide Expertenrunden verdeutlichten, dass neue politische Impulse dringend benötigt werden. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass Zittau-Kann-Mehr diese neuen Impulse am besten anregen und verwirklichen kann. Es wäre sehr positiv für die Zukunft der Stadt Zittau, wenn eure politische Bewegung eine starke und geschlossene Fraktion im neuen Stadtrat stellen würde. Ich wünsche euch einen erfolgreichen Wahlkampf und ein bestmögliches Ergebnis am 25. Mai.

    1. admin2

      Lieber Herr Reach, haben Sie vielen Dank für die Vorschusslorbeeren. Natürlich sehen wir auch jede Menge Potential auf unserer Seite, sonst würden wir gar nicht erst antreten. Und dazu brauchen wir auch die Mitwirkung der Zittauer/-innen. Ganz allein aus dem Stadtrat kann das nicht passieren. Zittau braucht auch die Teilnahme und Energie seiner Einwohner/-innen. Da sind Sie doch bestimmt dabei, oder?

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